Broadway Story in der Olper Stadthalle
Am 09.12.2018 schrieb die Westfalenpost Olpe:
Olpe. Der Feuerwehr-Musikzug Olpe holt Musicals aus New York mitten ins Sauerland. Ensemble von Andreas Reuber bringt Facettenreichtum zum Klingen.
„Nirgendwo kann dieses Glück entstehen, das Glücksgefühl, wenn man sich noch einen Extraapplaus verdient hat“: So heißt eine Zeile aus dem berühmten Song „There´s no Business like Show Business“. Der Musikzug der Feuerwehr Olpe hatte ihn neben dem Prelude aus dem Musical „Sweeney Todd“ ganz vorne in sein Programm gestellt und lieferte damit die perfekte Einstimmung für einen Abend, für den es stehende Ovationen gab.
„Die Broadway Story“ titelte das Jahreskonzert, das musikalische Juwelen von der interessantesten Straße der Welt glänzen ließ. Quer durch alle Register brachten die Musiker ihr breitgefächertes Können zu Gehör, dazu gab es Großartiges an Show und Gesang. Es war eine Revue aus berühmten Liedern, gefühlvollen Melodien und mitreißenden Ohrwürmern, die allemal den Anspruch von Stabführer Andreas Reuber erfüllte: Den Facetten-Reichtum und die Bandbreite seines Orchesters unter Beweis zu stellen.
Blumen für das Publikum
Viele der an diesem fulminanten Abend in der Stadthalle gespielten Stücke stehen auf der Liste der 100 am häufigsten am Broadway gezeigten Darbietungen. So Mary Poppins, wobei Hornistin Julia Eiden ,als Musical-Protagonistin gekleidet, Blumen im Publikum verteilte. Oder „Hello Dolly“, gespielt von der Dixieland-Besetzung und gesungen von Trompeter Christian Hachenberg in Reminiszenz an Louis „Satchmo“ Armstrong.
Hornist Sebastian Römer sang in erstklassiger BigBand-Begleitung „The Lady is a Tramp“ aus dem Musical „Babes in Arms“. Der Song „Papa can you hear me“ aus dem Musical „Yentl“ gehörte Saxophonistin Emmi Bosch in Pianobegleitung von Eiko Takahashi und später sangen sie alle zusammen, ergänzt um Klarinettistin Johanna Scheele, „We are the World“ in der aktuellen „Broadway-United“ 2018.
Marschmusik
Wir gewohnt führte Fagottist Martin Kretschmer eloquent durch das Programm. Dabei brach man aus dem traditionellen Konzertablauf aus und bot zwei durchgängige Showteile, was höchste Konzentration von den Musikern forderte. Aus dem sinfonischen Bereich erklang die „Kubanische Ouvertüre“, ein Reiseandenken von George Gershwin an die karibische Insel und technisch wie rhythmisch zur absoluten Höchststufe gehörend.
Freunde der Marschmusik kamen mit dem „Peter Stuyvesant March“ auf ihre Kosten. Komponist Robert Busby widmete ihn Petrus Stuyvesant, dem Gouverneur von Nieuw Amsterdam, der späteren Stadt New York City, durch deren Herz, dort wo einst Indianer Pfade in die Wildnis schlugen, sich das globale Zentrum der schillernden und der hohen Kunst schlängelt. Der Broadway, das sind die Bretter, die die Welt bedeuten.
Extraapplaus
Dem Musikzug Olpe gelang es aufs Beste, den Glanz und die Aufregung dieser berühmten Straße zu beschwören! Die „Ouvertüre 1812“ stand am Schluss des offiziellen Spielplans. Ihr Erschaffer, Pjotr Iljitsch Tschaikowski, dirigierte sie 1891 zur Eröffnung des berühmtesten Konzertsaals der Welt, der Carnegie Hall, die in ihrer 125-jährigen Geschichte einige Rekorde gesammelt hat.
Rekordverdächtig in seiner ganzen Darbietung war auch das Jahreskonzert in Olpe. Vom ersten bis zum letzten Ton ein sehen- und hörenswertes Kunstwerk, das Extraapplaus verdient hatte.
(Foto: Birgit Engel)